O komm, o komm, du Morgenstern,
lass uns dich schauen, unsern Herrn.
Vertreib das Dunkel unsrer Nacht
durch deines klaren Lichtes Pracht.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
Das Licht der Kerzen im Advent erinnert uns daran: Auch in den dunkelsten Zeiten ist uns ein immerwährendes und unvergängliches Licht verheißen, das uns stärken und trösten kann auf unserer Reise. Die Advents- und Weihnachtsmusik ist voll von Anspielungen auf dieses wunderbare Bild unseres Heilands:
Gott, heilger Schöpfer aller Stern,
erleucht uns, die wir sind so fern. (EG 3)
Leuchte du uns voran, bis wir dort sind
Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind. (EG 545)
Brich an, du schönes Morgenlicht,
Und lass den Himmel tagen! (EG 33)
Doch in den dunklen Gassen, das ewge Licht heut scheint
für alle, die da traurig sind und die zuvor geweint. (EG 55)
Dies ist in der Tat eine paradoxe Jahreszeit, in der wir es spüren und fühlen, das Bedürfnis nach diesem bedeutungsvollen Licht, und in der wir sie besonders spüren und fühlen, die Abwesenheit des Lichts.
In den nächsten Wochen werden wir uns in unserer Liturgie, unserer Musik und unserem Zusammenkommen als Kirchenfamilie mit diesen Widersprüchlichkeiten befassen. Gemeinsames Singen ist eine geheimnisvolle Möglichkeit, uns mit Fremden und Freunden auf eine Weise verbunden zu fühlen, die wie keine andere ist. Die Kraft der Musik, zu inspirieren, Hoffnung zu geben und Trost zu spenden, ist ein Gegenmittel gegen die Einsamkeit, die wir manchmal empfinden.
So ermutigen wir Sie, auf die Worte und die Musik der Jahreszeit zu achten und das Geschenk der Live-Musik zu nutzen, das wir jeden Sonntagmorgen im Gottesdienst und bei Andachten und Konzerten erleben. Jede Woche haben wir die Gelegenheit, unsere geistliche Rüstung zu stärken und uns in den gemeinsamen Auseinandersetzungen und Freuden des Lebens miteinander zu verbinden.
Denn über allem steht die Verheißung Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. (Jesaja 9,1)
Eine gesegnete Adventszeit wünschen Ihnen
Ihre Dekane Ulrike Schorn und Markus Müller